Der gummierte Meisterdieb Arsene Lupin III ist zurück und fest entschlossen, Geld aus den Geldbörsen der Eltern zu stehlen, um den Kinder über die Feiertage etwas bieten zu können. In dieser raffinierten 3D-Computeranimation wiederholt der erfahrene Publikumsliebling Takashi Yamazaki den Trick, den er 2014 in „Stand by Me Doraemon“ gezogen hat. Es ist weniger etwas Neues als vielmehr eine Auffrischung: eine Mischung aus bekannten Tropen, die durch eine makellose digitale Patina hervorgerufen werden. Die Figuren sehen aus wie Wachsfiguren, die Madame Tussauds gestohlen wurden.
Lupin uns seine Gang sind seit ihrem Manga-Debüt 1967 in vielen verschiedenen Produktionen aufgetreten. Während des letzten Jahrzehnts ist das Franchise in „Lupin the Third: The Women Called Fujiko Mine“ (2012) und High-Tech in „Lupin the Third Part 5“ vom letzten Jahr aufgetaucht, aber Yamazakis Drehbuch bevorzugt den Gentleman-Dieb aus Hayao Miyazakis „The Castle of Cagliostro“ (1979).
Schon in den Anfangsminuten wird klar, dass der Regisseur nicht darauf aus ist, die Serie neu zu erfinden. Der Film ist von einem nostalgischen Schein durchdrungen, der so warm ist wie das Abendlicht, das viele der Szenen umhüllt. Das Setting der Story aus den 1960er Jahren vermeidet die Komplikationen des modernen Lebens und die Komponenten sind so abgenutzt, dass selbst Neulinge das Gefühl haben, dass es sich ein wenig altmodisch anfühlt.
Jedes Lupin-Abenteuer braucht etwas, das es sich zu stehlen lohnt, und dieses Mal ist es das Tagebuch eines Archäologen, das die Geheimnisse der ewigen Energie enthält. Als das Buch in die Hände einer finsteren Organisation mit Nazi-Wurzeln fällt, schließt sich Lupin mit einer jungen Archäologin, Laetitia, zusammen, um es zurückzuholen.
Begleitet werden sie von dem Scharfschützen Daisuke Jigen und dem Schwertkämpfer Goeman Ishikawa. Zudem werden sie von dem drallen Fujiko Mine abwechselnd unterstützt und behindert. Natürlich sind Inspektor Zenigata und die Jungs von Interpol immer nur einen Schritt hinterher.
Diese Kapriolen sind so vorhersehbar, wie es die Fans erwarten würden: Es gibt kein Dilemma, das nicht innerhalb von 30 Sekunden auf desu ex machina Art und Weise gelöst werden kann. Lupin foppt seine Gegner mit einem Taschenspielertrick mit einem wissenen Grinsen im Gesicht.
Das Fehlen einer wirklichen Gefahr bedeutet, dass es nie so richtig spannend wird. Die Handlung scheint im Laufe des Films immer einfallsloser zu werden und zu einem übertriebenen Höhepunkt zu führen, in dem die meisten Charaktere herumstehen und nichts zu tun haben.
Die hellsten Momente sind die, in denen Yamazaki loslegt und das ausnutzt, was die 3D-Animation ermöglicht. Eine Szene mit Lupin und Laetitia beim Sparring auf einem Pariser Dach ist so entzückend, dass wir uns wünschten, dass es noch etwas länger dauert. Ebenso wie eine Fallschirmspringer-Sequenz, die suggeriert, dass der Regisseur aus Kathryn Bigelows Surfer-Kapriolen der 90er Jahre „Point Break“ gefilmt hat.
Obwohl es die gleichen kommerziellen Imperative wie die aktuelle Welle von Disney-Remakes hat, versucht „Lupin III“ nicht, die Sensibilität des Ausgangsmaterials zu aktualisieren. Jigen`s Markenzeichen (Zigarette) ist immer noch vorhanden, auch wenn Lupin selbst die Gewohnheit zu haben scheint.
Der größte Unterschied ist Laetitia, eine härtere und einfallsreichere Heldin als die ohnmächtige Prinzessin in „Das Schloss von Cagliostro“, die durch Hiroses Auftritt noch liebenswerter wird.
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