Mithilfe eines 3D-Bodyscans möchte Zalando die richtige Größe seiner Kunden erfassen und damit seine Rückgabequote reduzieren.
Um Rückgabequoten zu senken und die richtige Größe seiner Kunden finden zu können, arbeitet Zalando mit einem Unternehmen aus der Schweiz zusammen. Der deutsche Riese im Onlinehandel übernimmt die Zürcher Firma Fision, ein auf 3D-Bodyscanning spezialisiertes Unternehmen.
Die Übernahme, deren finanzielle Einzelheiten nicht veröffentlicht wurden, legt den Grundstein für eine Technologieplattform, die insgesamt 150 Mitarbeiter haben wird.
Zalando arbeitet in den vergangenen Monaten verstärkt daran, ein System zu finden, das es ermöglicht, die richtige Größe und Form der Körper von Menschen zu bestimmen. Fision, die derzeit über 20 Spezialisten beschäftigt, hat eine Anwendung für Körperscans entwickelt. In dieser Anwendung können Kunden einen virtuellen Umkleideraum betreten.
„Seit drei oder vier Jahren suchen wir nach solchen Lösungen, und wir haben mehrere Pilotprojekte durchgeführt„, sagt Stacia Carr von Zalando „Es ist schwierig, die richtige Größe zu finden, sowohl beim Online-Kauf als auch in physischen Geschäften. Dies liegt daran, dass die Größenparameter je nach Kategorien oder Ländern von Marke zu Marke stark variieren können.“
Bereits heute empfiehlt Zalando den Kunden Abmessungen, die auf der individuellen Kauf- und Rückgabegeschichte, den allgemeinen Kundenreaktionen und Produktmessungen basieren.
Mit der Integration der Fision-Technologie wird nun ein weiterer wichtiger Schritt in der individuellen Beratung unternommen, die sowohl die Passform der Kleidungsstücke als auch die individuellen Körpermaße der Kunden berücksichtigt.
Zalando hofft, dass die neue Technologie dazu beitragen wird, unnötige Rückgaben zu vermeiden. Heute wird etwa die Hälfte aller Einkäufe zurückgegeben: Da das Unternehmen die Rückgabe nicht in Rechnung stellt, ist dies auch ein wichtiger Kostenfaktor. Laut Carr werden Rückgaben auch in Zukunft kostenlos bleiben.
Nach Aussage des Managers ist die Wahl von Fision darauf zurückzuführen, dass der Konzern großes Vertrauen in das Unternehmen und seine Mitarbeiter hat. Zürich ist auch eine sehr attraktive Region zur Rekrutierung neuer Mitarbeiter. Zudem ist die Schweiz nach Deutschland der zweitgrößte Markt für Zalando.
In den kommenden Monaten wird ein Plan für die Integration von Fision in den Zalando-Konzern gearbeitet. „Wir werden daran arbeiten, die Technologie unseren Kunden so leicht wie möglich zur Verfügung zu stellen„, fährt Carr fort. Innerhalb von eineinhalb bis zwei Jahren wird das Büro in Zürich auf 150 Mitarbeiter ausgebaut.
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