Virtual Reality und Motion Capture haben das Potenzial, die Physiotherapie in den eigenen 4 Wänden zu verbessern, so eine neue Studie der WMG, Universität von Warwick.
Die Kombination von Technologien kann Patienten außerhalb eines klinischen Umfelds Anleitung und Feedback geben und ihnen nicht nur helfen, Übungen korrekt durchzuführen, sondern auch ihr Interesse an der Vollendung der Behandlung zu wahren. Gegenwärtig verlassen sich Patienten, die zu Hause Physiotherapie verschrieben bekommen haben, in der Regel auf Faltblätter mit Skizzen oder Bilder der erforderlichen Übungen. Dies kann jedoch zu einer schlechten Compliance führen, da sich die Patienten langweilen oder unsicher sind, ob sie die Bewegungen korrekt ausführen.
In der WMG-Studie wurden die Patienten, die ein VR-Headset trugen, gebeten, die Bewegungen eines virtuellen Avatars nachzuahmen und dabei im Takt des digitalen Tutors zu gehen. Ohne das Wissen der Teilnehmer verlangsamten oder beschleunigten die Forscher einen der Schritte des Avatars auf subtile Weise und maßen anschließend die Wirkung dieser Korrektur auf die Schrittzeit und die Synchronisation der Patienten.
„Wir stellten fest, dass die Teilnehmer Mühe hatten, den Zeitplan einzuhalten, wenn nur visuelle Informationen vorhanden waren. Als wir jedoch zusätzlich zu den visuellen Informationen realistische Trittgeräusche hinzufügten, ermöglichten die realistischeren multisensorischen Informationen den Teilnehmern, dem Avatar genau zu folgen.“
Während sich die Studie in erster Linie darauf konzentrierte, wie gut die Patienten auf visuelle und akustische Signale zur Nachahmung der VR-Bewegungen reagieren könnten, glauben die Forscher, dass die Technologie auch das Potenzial hat, die Physiotherapie viel interessanter zu machen. Übungen in einer virtuellen Umgebung könnten die Form von Spielen und Herausforderungen annehmen, was dazu beitragen könnte, das Interesse der Patienten aufrechtzuerhalten und zu besseren Adhärenzraten zu führen.
„Unsere Arbeit und die digitalisierten technologischen Lösungen können transformative Gesundheitsinnovation unterstützen, die sich auf den Bereich der Physiotherapie auswirken und einen direkten Nutzen für die Rehabilitation der Patienten haben“, sagte Mitverfasser Prof. Theo Arvantitis, Direktor des WMG-Instituts für digitale Gesundheitsfürsorge.
„Wir planen nun, in enger Zusammenarbeit mit Physiotherapeuten auch andere Bewegungsarten zu untersuchen, um die Bereiche der Physiotherapie zu ermitteln, die am meisten von dieser Technologie profitieren werden.“
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