Mit Googles Veröffentlichung der Poly API am Donnerstag hat der Suchmaschinenriese einen Weg gefunden, den Workflow für Augmented-Reality(AR)-Creator zu vereinfachen, indem dieser die Möglichkeit bietet, seine 3D-Objektsuchmaschine Poly direkt in eine Anwendung zu integrieren.

Google Poly Unity 3D-Objekte

Es existieren schon seit Langem Dienste wie Turbosquid oder Sketchfab, die den Prozess für Entwickler auf der Suche nach 3D-Objekten vereinfachen. Heute hat ein einfacher Zugriff auf 3D-Objekte eine hohe Priorität. Dieser erhöhte Bedarf an 3D-Marktplätzen wurde mit der Veröffentlichung von Remix 3D durch Microsoft Anfang des Jahres noch deutlicher in den Fokus gerückt.

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Die Bedeutung leicht zugänglicher 3D-Objekte und -Daten ist einigen Beobachtern, die neu im immersiven Computing sind, nicht klar. Jedoch besteht die AR-Welt heute aus sehr vielen Daten und einer Dynamik, die diesen 3D-Objektdatenbanken eine noch höhere Relevanz verleihen. In der Vergangenheit dienten 2D-Daten auf einem Heads-up-Display als primäre Ausgabe für AR-Erlebnisse. Aber die jüngsten technologischen Fortschritte (kleinere Prozessoren, Innovationen in der Optik) haben uns die Möglichkeit gegeben, 3D-Daten direkt in die Welt um uns herum zu bringen und damit eine natürliche Nachfrage nach mehr 3D-Datenoptionen.

Googles neue API erfüllt vielleicht nicht die Anforderungen jeder AR-Anwendung und jedes Anwendungsfalles, aber diese API scheint ideal für Raumplanungs- und Bearbeitungsanwendungen zu sein.

Es gab eine Zeit, in der das Einfügen eines 3D-Modells aus einem Programm wie 3ds Max oder Maya von Autodesk in eine 3D-Engine mit der richtigen Skalierung und Ausrichtung ein ziemlich lästiger Prozess war. In den letzten Jahren haben sich die Dinge jedoch wesentlich verbessert, was hauptsächlich auf die Einführung einiger Formatierungsstandards wie Collada (.dae) und Filmbox (.fbx) zurückzuführen ist.

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Im Oktober gaben Autodesk und Unity eine Partnerschaft und einen neuen Integrationsprozess bekannt, der den Transfer eines Modells zwischen Programmen ohne Exportprozess ermöglicht und den Workflow möglicherweise zu dem besten macht, was er je war. Aber während die Verbesserungen im Workflow bei einem einzelnen Objekt oder einer Sammlung von Objekten halfen, brachte es nichts bei dem chaotischen Prozess, 3D-Modelle zu finden, die zum Stil Ihres Projekts passen, während Sie versuchen, Elemente einzubinden und auszuprobieren.

Unity hat dieses Problem nun behoben, indem es den Zugriff auf Poly direkt im Unity-Editor mit dem Poly-Toolkit for Unity-Plugin sowie dem Poly Toolkit for Unity EditorXR-Plugin, ermöglicht. Wenn das Google-Repository wächst und ein Entwickler auf einen bestimmten Bedarf stößt, kann dieser Entwickler schnell nach einem Objekt suchen, um diesen Bedarf zu decken – und zwar ohne die Bearbeitungsumgebung verlassen zu müssen.

Unreal-Entwickler können mit dem Poly Toolkit für Unreal auch Poly in ihre Spiele und Anwendungen integrieren, obwohl sie nicht auf der gleichen Ebene wie Unity im AR-Bereich eingesetzt werden.

Diese Innovation ist eine Art Meilenstein im 3D-Entwicklungsprozess. Hoffentlich werden die Entwickler bald den nächsten Schritt machen und ein 3D-Modellierungspaket in den Workflow integrieren. Wenn Microsoft eine Version dieser API zu Remix 3D hinzugefügt hätte, wäre das technisch machbar. Zudem wäre dies ein guter Ausgangspunkt für diejenigen, die neu in der 3D-Modellierung sind, aber es bleibt natürlich zu bezweifeln, dass Paint3D auch in professioneller Hinsicht eingesetzt werden kann.

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